| Projekte und Maßnahmen |
Die Holzbau-Offensive Baden-Württemberg ist eine der Maßnahmen des Landes, um das Klimaziel der Netto-Treibhausgasneutralität bis 2040 zu erreichen. Das federführende Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz hat in diesem Rahmen 2020 einen Ideenaufruf für die baden-württembergischen Kommunen zur Förderung des Holzbaus ausgelobt. Denn die Kommunen haben auf verschiedenen Ebenen die Möglichkeit, Einfluss auf das Baugeschehen auszuüben und haben daher eine Schlüsselfunktion für die bauliche Entwicklung vor Ort. Gesucht waren innovative Ideen und Pilotprojekte für mehr Holzbau auf der kommunalen Ebene. Dabei ist ein zentrales Anliegen der Austausch von Erfahrungen, Informationen und erarbeiteten Materialien zwischen den Kommunen.
Dem soll auch der hier präsentierte Überblick über die Projekte und die bislang erarbeiteten Ergebnisse dienen. Sie finden zu allen Projekten Links zu weiterführenden Informationen und Materialien oder die Kontakte zu kompetenten Ansprechpartnern in der Kommune. Herausgestellt wird insbesondere, welche Produkte und Ergebnisse auch für andere Kommunen nutzbar sind – etwa Leitfäden, Ausschreibungstexte, Satzungen, Tools zur Ökobilanzierung oder Materialien für die Öffentlichkeitsarbeit.
Bauen mit Holz ist für viele Kommunen ein wichtiger Baustein, um ihre lokal gesteckten Klimaschutzziele zu erreichen, zum Beispiel mit Instrumenten der Stadtplanung wie der Entwicklung neuer Quartiere oder der Nachverdichtung in Holzbauweise. Auch der Bau oder die Sanierung kommunaler Liegenschaften wie Schulen, Schwimmbäder oder Parkhäuser in Holzbauweise haben großes Potenzial und integrieren Holzbauten in den öffentlichen Raum und in Lebensalltag der Menschen.
Ein wichtiger Punkt ist die Kommunikation durch die Kommunen: Durch Information, Beratung und Aufklärung können politische Entscheidungsträger und Bürger für einen schonenden Umgang mit Ressourcen gewonnen werden. In der Planung und Vorbereitung von Projekten kann so konkret Hilfestellung geleistet werden.
Darüber hinaus können Kommunen den Holzbau fördern, indem sie sich an Forschungsprojekten beteiligen oder Grundlagen erarbeiten, wie beispielsweise eine Analyse der regionalen Holz-Wertschöpfungskette.
All diese Aspekte werden Sie in den hier vorgestellten Projekten wiederfinden.
Zudem finden Sie eine vergleichende Auswertung von 17 der insgesamt 18 geförderten Projekte, erstellt an der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg.
Diese Kategorie umfasst Konzepte, die sich auf die verstärkte Nutzung von Holz bei kommunalen Bauprojekten konzentrierten. Im Fokus standen dabei Gebäude und Einrichtungen, die im direkten Verfügungsbereich der Kommunen stehen. Dazu gehören beispielsweise kommunale Wohnungsbauprojekte, Schulen und Kindertagesstätten, Parkhäuser, Sportanlagen, Verwaltungsgebäude einschließlich Rathäuser und Feuerwehrgebäude
Die Projektideen beschränkten sich nicht nur auf Neubauten, sondern bezogen auch die Erweiterung und Modernisierung bestehender kommunaler Liegenschaften mit ein. Ziel war es, das Potenzial des Holzbaus in verschiedenen kommunalen Bauprojekten zu demonstrieren und zu nutzen, sei es bei Neubauten oder bei der Aufwertung vorhandener Strukturen. Dieser Ansatz ermöglicht es den Kommunen eine Vorreiterrolle bei der nachhaltigen Bauweise einzunehmen und gleichzeitig die vielfältigen Vorteile des Holzbaus in unterschiedlichen öffentlichen Gebäudetypen zu präsentieren.
Förderprojekte dieser Kategorie wurden von den Städten Heidenheim an der Brenz und Wendlingen am Neckar umgesetzt.
Die kommunale Stadtplanung und -entwicklung verfügt über ein breites Spektrum an Möglichkeiten, um den Holzbau bei der planerischen Entwicklung von Gebäuden, Quartieren und Siedlungen zu fördern. Diese Kategorie war offen für Projektvorschläge, die sich auf kommunale Planungsprozesse bezogen und den Einsatz von Holz als Baustoff in den Vordergrund stellten. Besonderes Augenmerk lag dabei auf mehrgeschossigen Holzbauten, verdichteten urbanen Quartieren und Siedlungen in Holzbauweise und der Entwicklung von Gewerbegebieten mit Fokus auf Holzkonstruktionen.
Ziel war es, innovative Ansätze zu finden, wie Kommunen ihre Planungsinstrumente gezielt einsetzen können, um den Klimaschutz über den Holzbau zu stärken. Dies kann beispielsweise durch spezifische Festsetzungen in Bebauungsplänen, die Entwicklung von Holzbau-Musterprojekten oder die Integration von Holzbaukriterien in städtebauliche Wettbewerbe geschehen.
Durch solche Initiativen können Kommunen aktiv dazu beitragen, den Holzbau im urbanen Kontext zu etablieren und somit nachhaltige, klimafreundliche Stadtentwicklung voranzutreiben.
Förderprojekte in dieser Kategorie wurden umgesetzt von den Kommunen Baiersbronn, Bernau, Freiburg i.Br., Herrenberg, Konstanz, Leinfelden-Echterdingen, Lörrach, Waldenbuch, Weinstadt und Stuttgart.
Kommunen konnten Projektideen zur Förderung des Holzbaus durch Information, Beratung und Aufklärung einreichen. Die Projekte in dieser Kategorie zielten darauf ab, Wissen aufzubauen, Inspiration zu bieten und eine Kultur des nachhaltigen Bauens zu etablieren. Die eingereichten Konzepte konnten interne und externe Hauptzielgruppen adressieren. Intern lag der Fokus auf der Kommune selbst, insbesondere auf der Verwaltung. Ziel war der Kompetenzaufbau und die Sensibilisierung innerhalb kommunaler Strukturen. Extern wurden externe Akteur*innen wie private Bauherr*innen, Architekt*innen oder Bauunternehmen adressiert. Ziel war die Verbreitung von Wissen und Förderung des Holzbaus in der breiten Öffentlichkeit.
Mögliche Projektideen waren Schulungsprogramme für Verwaltungsmitarbeiter*innen, Informationsveranstaltungen für die Öffentlichkeit, Erstellung von Leitfäden zum Holzbau, Einrichtung von Beratungsstellen für Bauinteressierte oder die Entwicklung von Online-Plattformen zur Wissensvermittlung. Durch diese Maßnahmen soll das Bewusstsein für die Vorteile des Holzbaus geschärft und praktisches Wissen vermittelt werden, um langfristig eine nachhaltigere Baukultur zu fördern.
Förderprojekte dieser Kategorie wurden umgesetzt von der Stadt Heilbronn und den Landkreisen Karlsruhe und Ostalbkreis.

Vernetzung, Leitfaden und regionale Best-Practice-Beispiele zur Förderung von Holzbauten in Kommunen
Musterplanung für mehrgeschossigen Wohnungsbau mit der Nutzung von Buche aus dem Kommunalwald
Analyse und Weiterentwicklung der regionalen Wertschöpfungskette Holz auf Grundlage eines Aktionsplans
Vergleichende Auswertung von 17 Projekten des kommunalen Ideenaufrufs und ihrer übertragbaren Elemente
Eintwicklung eines Planungsleitfadens mit integrierter Entscheidungsmatrix und Umsetzung von Holzbaumaßnahmen im Bereich Bildung und Betreuung
Ökologischer Wohnraum für alle - städtebauliche Entwicklung eines neuen, in der Betriebsphase emissionensfreien Wohnquartiers
Innenentwicklung mit Baugemeinschaften, kleinen Grundstücken und innovativen Bauweisen
Studie zu kommunalen Handlungsmöglichkeiten und Umsetzung in mehreren Modellvorhaben
Entwicklung eines einfach anwendbaren Baukastensystems mit einer Holz-Lehm-Decke und eines konkreten Umsetzungsvorschlages zur Nachverdichtung
Untersuchung zur Planungs- und Genehmigungspraxis und zur Leistungs- fähigkeit der Wertschöpfungskette Holz
Quartiersentwicklung für 3.500 Bewohner mit Schwerpunkt auf nachhaltigen Holz- und Holzhybridbauten
Entwicklung eines städtebaulichen Konzepts und verbindliche Anwendung der Leitlinie "Holzbau Herrenberg" bei städtischen Bauvorhaben
Parkhaus aus Holz, bei dem die zirkuläre Wiederverwendung der Bauteile oder eine spätere Umnutzung zu Wohn- und Arbeitsräumen mitgedacht ist
Suffizientes Bauen: Ersatzneubau einer Sporthalle in Holzbauweise mit teilweisem Erhalt der bestehenden Substanz
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