Beteiligte Ministerien

Sechs Ministerien des Landes Baden-Württemberg bündeln ihre Energien in der Holzbau-Offensive und treiben gemeinsam das klimafreundliche Bauen von Morgen voran. Auf der Ebene einer interministeriellen Arbeitsgruppe werden die Aktivitäten koordiniert, bewertet und fortschreitend weiterentwickelt.

Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (Federführung)

Das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) wurde vom Staatsministerium Baden-Württemberg mit der Erarbeitung und Koordination der Holzbau-Offensive beauftragt. 

Der Aufgabenbereich des MLR umfasst zum einen Querschnittsaufgaben wie Federführung und die Koordination des interministeriellen Landesprojekts sowie die Bereitstellung von Plattformen und Durchführung der interministeriellen Arbeitsgruppensitzungen. Am MLR wurde hierzu eine Koordinationsstelle eingerichtet. Zum anderen wird direkt am MLR ein Großteil der Teilprojekte betreut.

Mehr Informationen zum Ministerium finden Sie unter mlr.baden-wuerttemberg.de

Ministerium für Finanzen

Die Staatliche Vermögens- und Hochbauverwaltung (VBV) Baden-Württemberg plant und setzt verstärkt Baumaßnahmen in Holzbauweise um und entspricht damit den Festlegungen der Holzbau-Offensive Baden-Württemberg und des Koalitionsvertrags zur Stärkung Baden-Württembergs als Holzbauland.

Die beiden Landesbetriebe Vermögen und Bau und Bundesbau Baden-Württemberg messen dem Holzbau eine besondere Bedeutung zu und bewahren die Holzbautradition in Baden-Württemberg durch eine Vielzahl von großen und kleinen Neu-, Um- und Erweiterungsbaumaßnahmen sowie energetisch-gestalterischer Modernisierungen in Holzbauweise. Je nach Maßnahme kommen hierbei unterschiedliche Konstruktionsarten zum Einsatz.

Gerade in den letzten Jahren hat die VBV über den klassischen Holzbau hinaus die Entwicklungen im modernen Ingenieurholzbau aufgegriffen und zunehmend innovative Holzbauprojekte in Angriff genommen. Durch Leuchtturmprojekte wird die VBV darüber hinaus ihrer Vorbildfunktion gerecht. Herausragende innovative Einzelgebäude aus Holz sind identitätsstiftend und impulsgebend für den verstärkten Einsatz von Holz.

Holz ist ein nachwachsender Rohstoff. Die Verwendung in Gebäuden sichert die langfristige CO2-Speicherung – ein positiver Beitrag zum Klimaschutz. Mit gängigen Baumaterialien lässt sich Holz vorzüglich kombinieren, was eine hohe Gestaltungsvielfalt eröffnet. Das hohe Vorfertigungspotential von Holzbauteilen führt grundsätzlich zu kürzeren Bauzeiten. Durch sein geringes Gewicht eignet sich Holz für Aufstockungen und Umbauten. Der Holzbau erfährt in den letzten Jahren einen technischen Innovationsschub, so dass künftig weitere Einsatzmöglichkeiten gerade bei komplexen mehrgeschossigen Gebäuden entstehen.

Um sicherzustellen, dass nur Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern zum Einsatz kommt, wurden beim Land die Beschaffungsrichtlinien des Bundes für Holz und Holzprodukte eingeführt. Die Herkunft des Holzes aus legaler und nachhaltiger Waldbewirtschaftung muss nachgewiesen werden.

Mehr Informationen über Holzbau in der VBV bietet das Ministerium für Finanzen unter fm.baden-wuerttemberg.de

Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen

Das Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen betreut innerhalb der Holzbau-Offensive das Thema des Brandschutzes und der Gefahrenabwehr. Im Vordergrund stehen Forschungsprojekte zur Verbesserung des Brandschutzes und Schulungsmaßnahmen bei den Feuerwehren des Landes.

Mehr Informationen zum Ministerium finden Sie unter im.baden-wuerttemberg.de

Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft

Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg (UM) engagiert sich mit mehreren Projekten bei der Holzbau-Offensive. 
Ein Projekt ist die Entwicklung eines Werkzeugs zur Erstellung von Ökobilanzen. Ökobilanzen stellen die Umweltwirkungen über den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden dar und machen somit Gebäude in Bezug auf diese Umweltwirkungen vergleichbar und auch bewertbar. Momentan existiert eine Reihe von Werkzeugen, die aber meist nur mit sehr hohem Aufwand eingesetzt werden können. Teilweise sind die Daten lückenhaft, Ökobilanzen werden bisher auch oft nicht als Entscheidungskriterium in der Planung verstanden. 
Das zu entwickelnde Werkzeug wird der Fachwelt zur Verfügung gestellt und soll eine integrierte Datenbasis haben. Dabei setzt das UM den Fokus auf die frühen Planungsphasen, um bereits bei der Wahl der Baustoffe Umweltwirkungen vergleichen und diese so minimieren zu können. Allen Beteiligten und vor allem den Entscheidern kann so das Potenzial für ökologisches Bauen offengelegt werden. 

Ein weiteres Projekt des UM ist die Entwicklung von Musterdetails für den baulichen Holzschutz bei Nichtwohnungsbauten in Holzbauweise. Die Technischen Baubestimmungen enthalten allgemeine Regeln für bauliche Holzschutzmaßnahmen und konkretisierende Musterdetails. Die Musterdetails sind für den Wohnungsbau maßgeschneidert und können für andere Bauwerke, insbesondere für Ingenieurholzbauwerke, nur bedingt verwendet werden. Das UM möchte der Gefahr von Bauschäden weiter entgegenwirken. Für den erfolgreichen und dauerhaften Einsatz von Holz als tragender Baustoff werden dazu Musterdetails für den baulichen Holzschutz im Bereich des Nichtwohnungsbaus als Grundlage für die Ausführungsplanung entwickelt. Einerseits können so bestehende Anwendungsbereiche des Holzbaus gesichert werden, andererseits sollen so dem Holzbau neue Anwendungsbereiche eröffnet werden – und das ohne Einsatz chemischer Holzschutzmittel und den damit in Verbindung stehenden Umweltwirkungen. 

Daneben wird fortlaufend das Internetportal Nachhaltiges Bauen Baden-Württemberg (www.nbbw.de) weiterentwickelt, mit dem das Bewusstsein für nachhaltiges Bauen geschärft und zukunftsverträgliche Bauweisen vorangetrieben werden.

Mehr Informationen zum Ministerium finden Sie unter https://um.baden-wuerttemberg.de/de/startseite

Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen

Landesinitiative Baukultur 

Die Landesinitiative Baukultur Baden-Württemberg 

Unsere gebaute Umwelt in ihrer großen regionalen Vielfalt prägt die Lebensqualität und in unseren Städten und Gemeinden. Baukultur ist deshalb ein Standortfaktor von großer strukturpolitischer Bedeutung. Das Land hat darum im Jahr 2014 mit einem breit aufgestellten Partnerfeld am Runden Tisch Baukultur die gemeinsame Initiative zur Stärkung und Förderung der Baukultur ins Leben gerufen. Das Ziel: eine zeitgemäße und zukunftsgerechte Planungs- und Baukultur als Element einer integrierten Entwicklung der Kommunen im Land. Getragen wird die Initiative vom Engagement vieler Akteure im Land, koordiniert wird sie durch das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen. Die Netzwerkkonferenz Baukultur Baden-Württemberg ist das alljährliche Forum der Initiative für die Diskussion aktueller Themen, die Förderung von kommunalen Gestaltungsbeiräten und regionalen Baukultur-Initiativen weitere Instrumente, mit denen eine nachhaltige Entwicklung der Städte und Gemeinden als Wohn- und Wirtschaftsstandorten unterstützt werden soll. 
Mit dem Staatspreis Baukultur Baden-Württemberg zeichnet das Land beispielgebende Lösungen für verschiedenste Bau- und Planungsaufgaben aus, die sich vor Ort stellen. Zugleich sollen Anregungen zum Weiterdenken und Entwickeln neuer, innovativer Lösungen für die Aufgaben gegeben werden, die aktuell und künftig von besonderer gesellschaftlicher Bedeutung sind. 
Unter den Projekten, die am 30. März 2020 mit dem Staatspreis Baukultur Baden-Württemberg ausgezeichnet wurden und auf der Internetseite der Landesinitiative vorgestellt werden, finden sich darum nicht von ungefähr acht Projekte, bei denen als Holz als Baumaterial dominiert: 

  • Die „Stuttgarter Holzbrücke“ im Remstal in Urbach und Weinstadt
  • SKAIO – zehngeschossiges Hochhaus in Holzhybridbauweise, Heilbronn
  • „Wohnen statt Parken“ – Reihenhäuser auf einem Parkdeck, Konstanz
  • MaxAcht, Stuttgart
  • Das Waldhorn – Restaurant-Neubau und Hotel-Erweiterung, Kirchheim unter Teck
  • Gemeindezentrum Petrusgemeinde, Wiesloch
  • Kienzlerhansenhof, Schönwald im Schwarzwald
  • Mikrohofhaus, Ludwigsburg

Wichtige Bausteine der Landesinitiative Baukultur sind neben dem Staatspreis Baukultur Baden-Württemberg die 2016 angelaufene Förderung von Gestaltungsbeiräten und die regionalen Baukultur-Initiativen. 
Weitere Partner und Unterstützer sind jederzeit willkommen.

Mehr Informationen zur Landesinitiative Baukultur erhalten Sie unter baukultur-bw.de.


Triple Wood – Nachhaltige Holzbaukultur im Alpenraum



Im Rahmen des von der EU geförderten Projekt Triple Wood (2018-2020) entstand eine Ausstellung von 59 beispielhaften Holzbauten aus den 7 Ländern des Alpenraums (Deutschland, Frankreich, Italien, Liechtenstein, Österreich, der Schweiz, Slowenien). Die Ausstellung wurde an 40 Orten im gesamten Alpenraum gezeigt. Sie zeigt die Vorteile und Attraktivität von Gebäuden aus Holz und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur positiven Wahrnehmung und Akzeptanz von Holzbauten.
Die Ausstellung Triple Wood wurde im Rahmen der Holzbauoffensive Baden-Württemberg um 8 Beispiele für kostengünstigen Wohnungsbau in Holz aus Baden-Württemberg erweitert. Außerdem konnten zusätzliche Ausstellungsorte realisiert werden. 

Die Website zum Projekt ist in den Sprachen Deutsch, Französisch, Italienisch, Slowenisch und Englisch unter triplewood.eu/de/ zu finden. 

Als Ergänzung zum EU-Projekt „Triple Wood" wurde eine Übersicht zu den baurechtlichen Rahmenbedingungen für den Holzbau im Alpenraum erarbeitet. Ziel ist es, die Anforderungen an das Bauen mit Holz in den Nachbarländern besser zu verstehen.

Die Broschüre zeigt die Voraussetzungen und Verfahren der Baugenehmigung für die 16 Bauvorhaben, die wir in unserem Projekt Triple Wood als Beispiele guter Holzbaukultur im Alpenraum vorgestellt haben. Der Vergleich der Anforderungen, die an Bauarten und Baustoffe, aber auch Projektbeteiligte gestellt werden, zeigt Gemeinsamkeiten und Unterschiede – und gibt uns Anhaltspunkte, um unsere gemeinsame Diskussion zu vertiefen.

Der Ausstellungskatalog zu "Triple Wood" und die "Übersicht über die baurechtlichen Rahmenbedingungen" können beim Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen kostenlos bestellt bzw. heruntergeladen werden. Nutzen Sie in der Suche hierzu das Stichwort "Triple Wood".

Dieses Projekt wird von der Europäischen Union kofinanziert (Fonds für vorbereitende Maßnahmen für die Alpenregion – ARPAF)


Landesbauordnung

Seit 2015 wird zugelassen, dass Decken sowie tragende, aussteifende oder raumabschließende Wände und Stützen, die als hochfeuerhemmende oder feuerbeständige Bauteile ausgeführt werden müssen, aus brennbaren Baustoffen (z.B. Holz) ohne (nichtbrennbare) Brandschutzbekleidung bestehen dürfen, soweit insbesondere die erforderliche Feuerwiderstandsdauer von 60 bzw. 90 Minuten tatsächlich erreicht wird. Diese Erweiterung der Verwendung von Holz im Bauordnungsrecht beseitigt inhaltlich nicht mehr gerechtfertigte Benachteiligungen brennbarer Baustoffe.
Als Ergänzung zum Projekt „Triple Wood – Nachhaltige Holzbaukultur im Alpenraum“ wird in diesem Zusammenhang anhand konkreter Beispiele und der brandschutzrechtlichen Regelungen der 7 Länder des Alpenraums eine Veröffentlichung entwickelt, die als erste Grundlage für einen Rechtsvergleich zwischen den beteiligten Ländern dienen kann.

Mehr Informationen zum Bauen bietet das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen unter mlw.baden-wuerttemberg.de/de/bauen-wohnen/

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst

Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst fördert die akademische Lehre und Forschung im Bereich des nachhaltigen Bauens.

Mehr Informationen zum Ministerium finden Sie unter mwk.baden-wuerttemberg.de